• Europa,  Schweden,  Wandern

    Wandern in Småland: Meine liebsten Naturreservate

    Småland. Das sind Wälder, die so dicht sind, dass wir das Blau des Himmels zwischen den Baumkronen manchmal nur erahnen können. Das sind uralte Bäume, mit deren Blättern und Nadeln die Sonne an den längsten Tagen ein Mosaik auf den Waldboden malt. Das sind mehr Seen, als wir zählen könnten. Småland, das sind die schönsten roten Schwedenhäuschen, eingebettet in die endlose Landschaft. Da sind sprudelnde Bäche, Elche, leuchtende Midsommar-Nächte und Wälder, die über glatte Felsen direkt in die Ostsee übergehen. Oder auch ganz kurz gesagt:Småland. Das ist die Bullerbü-Idylle, wie sie Astrid-Lindgren in ihren schönsten Geschichten beschreibt. Wahrscheinlich reicht dieser eine Satz allein aus, und du fängst an, dir die…

  • Europa,  Radfahren

    Baden-Württemberg: Drei Tage auf dem Kocher-Jagst-Radweg

    Regen prasselt mir ins Gesicht, und ich bin glücklich.Seit Stunden schon sitze im Sattel, radel an Flussufern entlang, über Felder und durch Wälder, in deren Baumkronen der dichte Nebel festhängt. Mittlerweile bin ich klitschnass, und doch wäre ich an diesem Dienstagvormittag nirgendwo lieber. Es hat sich ziemlich spontan ergeben, dass ich für drei Etappen auf dem Kocher-Jagst-Radweg unterwegs sein darf. Diese Rundtour im Herzen Baden-Württembergs trägt den Namen der beiden Flüsse Kocher und Jagst. Die offizielle Route führt am einen rauf (Jagst) am anderen wieder runter (Kocher).Dazwischen liegt Vielfalt: grüne, dicht bewachsene Täler, aussichtsreiche Hochebenen, Wälder, Obstwiesen, Weinberge. Und echte Fachwerk-Romantik in fast jedem Ort entlang der Route. Allzu viel…

  • Europa,  Radfahren

    Iron Curtain Trail: Radeln in Österreich und Tschechien

    Das Zirpen der Grillen begleitet uns den ganzen Tag schon. Und obwohl die September-Sonne mittlerweile tief am Himmel steht, ist die Luft noch warm und riecht nach Sommer. Der Himmel färbt sich orange, rosa und gelb – sieht ganz so aus, als würde sich der Tag genauso schön verabschieden, wie er heute Morgen begonnen hat. Ich sitze neben Felix im Gras, neben uns unsere Fahrräder. Obwohl meine Beine schwer sind von dieser ersten Etappe, kann ich es kaum erwarten, morgen wieder im Sattel zu sitzen. Und übermorgen. Und überübermorgen. Dieser Sonnenuntergang ist der erste von fünf, unsere Radreise hat gerade erst begonnen. Rund 250 Kilometer bin ich dieses Mal, auf…

  • Seebergkopf Feierabendtour
    Europa,  Wandern

    Wandern im Chiemgau: Touren abseits des Trubel

    Wir schreiben einen Samstagvormittag. Der Himmel ist knallblau, die Wiesen übersäht von Klee und Glockenblumen. Vögel zwitschern, Schmetterlinge tanzen durch die Luft. Und wir, wir stecken in unseren Wanderschuhen und mittendrin. Allerdings sind wir nicht die Einzigen. Könnten wir den schmalen Wanderweg zu diesem Gipfel in den bayerischen Voralpen aus der Vogelperspektive betrachten – er würde aussehen wie eine wuselige Ameisenstraße. Mit dem einzigen Unterschied, dass sich hier nicht ausschließlich dunkelbraune und schwarze Punkte aneinanderreihen, sondern knallige Farben der Wanderrucksäcke eine bunte Perlenkette bilden. Diese Ameisenstraße können wir in Zahlen fassen. Rund 45 Prozent aller Deutschen wandern regelmäßig. Das sind mehr als 38 Millionen Menschen. Ihr Hauptmotiv: Natur erleben. Das geben…

  • EuroVelo9 Weinviertel Sonnenuntergang
    Europa,  Radfahren

    Niederösterreich mit dem Rad: Zwischen Ostsee und Adria

    In einem Moment kam ich mir vor, wie an diesem einen heißen Sommertag zwischen Weinbergen Georgiens. In einem anderen Moment wie in Island, als ich mit tosendem Gegenwind den Fluss entlanggeradelt bin. Und kurz darauf kam ich mir vor wie damals in Neuseeland, als der Nieselregen die Berge ringsum versteckt hat. Als ich eingehüllt in Nebel und tiefe Wolken durch eine fast unsichtbare Landschaft gefahren bin. Tatsächlich aber war ich zu all diesen Momenten nirgendwo dort. Nicht in Georgien, nicht in Island, weit weg von Neuseeland. Ich war in einem einzigen Land – und noch dazu in einem, das ich nach einer kurzen Reise mit dem Zug von zuhause aus…

  • Franziska wandert auf der Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing durch das Zillertal
    Europa,  Tourenplanung,  Wandern

    Zu Fuß über die Alpen: Meine Route nach Sterzing

    Über die Berge zu wandern, in denen ich schon als Kind unterwegs war. Und zwar alleine.Das waren die Gedanken, die mich dazu bewegt haben, Anfang September zu Fuß über die Alpen zu laufen. Am Tegernsee in Bayern sollte meine Alpenüberquerung starten und nicht wieder aufhören, bis ich auf dem Marktplatz in Sterzing stehe. Acht Wandertage habe ich dafür gebraucht, 165 Kilometer zurückgelegt, 5.640 Höhenmeter im Aufstieg, 5.950 Höhenmeter im Abstieg.Ganz bewusst habe ich mit einer Ausnahme auf die Unterstützung von Bus und Bergbahnen verzichtet. Ich wollte es aus eigener Kraft über die Alpen schaffen, das war mein Ziel. Die eine Ausnahme: Die siebte Etappe habe ich zu Beginn von Mayrhofen…

  • Sonnenuntergang in den Alpen bei der Mehrtages-Wanderung im südtiroler Pflerschtal
    Europa,  Wandern

    Südtirol: Wanderung durch ein (fast) geheimes Tal

    Es ist einer dieser Momente, in denen ich die Zeit vergesse. Ich sitze auf einem Felsvorsprung unter dem zackigen Gipfel des über 3000 Meter hohen Tribulaun. Wer dort raufklettert, muss wissen, was er tut. Die Züge müssen sitzen, der Kopf im Hier und Jetzt sein. Ich schaue auf den Schlottergrad, der schon auf den ersten Metern „aussortiert“, wie die Südtiroler Bergsteiger sagen. Ein Grat, so schmal und so ausgesetzt – wem hier schon die Beine schlottern, der soll gar nicht erst weitergehen. Gerade leuchten die Zacken pink und orange und sehen fast romantisch aus. Langsam geht die Sonne unter. Und mit jedem Strahl, der hinter dem Alpenhauptkamm verschwindet, kriecht die…

  • Franziska und Felix mit ihren Fahrrädern im isländischen Hochland. Im Hintergrund Bergkulisse
    Europa,  Radfahren

    Über den Mond bis zum Meer: Mit dem Fahrrad durch Island

    Wenn Dir eisige Regentropfen wie kleine Nadeln ins Gesicht schießen, dann ist Sommer in Island. „Im Winter wäre das schließlich Schnee!“, sagte Swany erst vor ein paar Tagen zu uns. Dabei lachte sie und zuckte mit ihren schmalen Schultern. Als echte Isländerin weiß Swany zwei Dinge ganz bestimmt – und die gibt sie uns gleich an unserem ersten Tag auf der Vulkaninsel mit auf den Weg. Erstens: Schwarzer Humor ist eins der wenigen Mittel, mit dem man der isländische Kälte und dem Wind trotzen kann. Zweitens: Knallbunte Jacken bringen genug Farbe in die grauen Monate, bis sie der Frühling ablöst. Eigentlich ist gerade aber kein grauer Monat. Sondern August. Trotzdem…