• Seebergkopf Feierabendtour
    Europa,  Wandern

    Wandern im Chiemgau: Touren abseits des Trubel

    Wir schreiben einen Samstagvormittag. Der Himmel ist knallblau, die Wiesen übersäht von Klee und Glockenblumen. Vögel zwitschern, Schmetterlinge tanzen durch die Luft. Und wir, wir stecken in unseren Wanderschuhen und mittendrin. Allerdings sind wir nicht die Einzigen. Könnten wir den schmalen Wanderweg zu diesem Gipfel in den bayerischen Voralpen aus der Vogelperspektive betrachten – er würde aussehen wie eine wuselige Ameisenstraße. Mit dem einzigen Unterschied, dass sich hier nicht ausschließlich dunkelbraune und schwarze Punkte aneinanderreihen, sondern knallige Farben der Wanderrucksäcke eine bunte Perlenkette bilden. Diese Ameisenstraße können wir in Zahlen fassen. Rund 45 Prozent aller Deutschen wandern regelmäßig. Das sind mehr als 38 Millionen Menschen. Ihr Hauptmotiv: Natur erleben. Das geben…

  • EuroVelo9 Weinviertel Sonnenuntergang
    Europa,  Radfahren

    Niederösterreich mit dem Rad: Zwischen Ostsee und Adria

    In einem Moment kam ich mir vor, wie an diesem einen heißen Sommertag zwischen Weinbergen Georgiens. In einem anderen Moment wie in Island, als ich mit tosendem Gegenwind den Fluss entlanggeradelt bin. Und kurz darauf kam ich mir vor wie damals in Neuseeland, als der Nieselregen die Berge ringsum versteckt hat. Als ich eingehüllt in Nebel und tiefe Wolken durch eine fast unsichtbare Landschaft gefahren bin. Tatsächlich aber war ich zu all diesen Momenten nirgendwo dort. Nicht in Georgien, nicht in Island, weit weg von Neuseeland. Ich war in einem einzigen Land – und noch dazu in einem, das ich nach einer kurzen Reise mit dem Zug von zuhause aus…

  • Franziska wandert auf der Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing durch das Zillertal
    Europa,  Tourenplanung,  Wandern

    Zu Fuß über die Alpen: Meine Route nach Sterzing

    Über die Berge zu wandern, in denen ich schon als Kind unterwegs war. Und zwar alleine.Das waren die Gedanken, die mich dazu bewegt haben, Anfang September zu Fuß über die Alpen zu laufen. Am Tegernsee in Bayern sollte meine Alpenüberquerung starten und nicht wieder aufhören, bis ich auf dem Marktplatz in Sterzing stehe. Acht Wandertage habe ich dafür gebraucht, 165 Kilometer zurückgelegt, 5.640 Höhenmeter im Aufstieg, 5.950 Höhenmeter im Abstieg.Ganz bewusst habe ich mit einer Ausnahme auf die Unterstützung von Bus und Bergbahnen verzichtet. Ich wollte es aus eigener Kraft über die Alpen schaffen, das war mein Ziel. Die eine Ausnahme: Die siebte Etappe habe ich zu Beginn von Mayrhofen…

  • Im Waschlowani Nationalpark in Georgien genießt Franziska den Ausblick vor dem Zelt
    Asien,  Roadtrip

    Zwischen Russland & Aserbaidschan: Georgiens Wildnis

    Der Vollmond steht über Aserbaidschan, als ich Mitten in der Nacht aus unserem Zelt krabble.Ich werfe meine Sandalen vor mir in den Sand und leuchte den Boden mit der Stirnlampe ab. Wenn es riecht wie im Busch und der ganze Körper mit einer Mischung aus Sonnencreme, Staub, Sand und Schweiß überzogen ist – dann kramt man ganz automatisch ein paar Ur-Instinkte aus den Tiefen des Unterbewusstseins hervor. Die nehmen dann die Plätze von Gewohnheiten aus unserer Zeit ein, die man in diesem Moment auf keinen Fall braucht. Auf einen bestimmten Klingelton zu regieren, zum Beispiel. Oder auf die Uhrzeit zu achten. Viel wichtiger ist es gerade stattdessen, dass im Lichtkegel…

  • Afrika,  Wandern

    Zu Fuß im afrikanischen Busch: Hör auf die Stille

    Vielleicht war es noch nie zuvor so wichtig, dass ich still bin. Und ich meine – wirklich still. So still, dass ich noch nicht einmal meinen eigenen Atem hören kann. Der Elefant, der vor ein paar Sekunden benommen aus dem Gebüsch gestolpert ist, sieht so aus, als hätten wir ihn bei seinem Mittagsschlaf überrascht. Mit weit aufgerissen Augen starrt er uns an. Den Kopf hat er hoch in die Luft geworfen. Seine Ohren breit aufgestellt. Er macht keinen Mucks. Ist sicher drei Meter groß. Und – wie war das gleich? Fünf Tonnen schwer?Bei dem Gedanken beschleunigt sich mein Herzschlag. Meine Hände werden schwitzig, meine Beine ganz wackelig.Stopp. Stille. Ich erinnere…

  • Sonnenuntergang in den Alpen bei der Mehrtages-Wanderung im südtiroler Pflerschtal
    Europa,  Wandern

    Südtirol: Wanderung durch ein (fast) geheimes Tal

    Es ist einer dieser Momente, in denen ich die Zeit vergesse. Ich sitze auf einem Felsvorsprung unter dem zackigen Gipfel des über 3000 Meter hohen Tribulaun. Wer dort raufklettert, muss wissen, was er tut. Die Züge müssen sitzen, der Kopf im Hier und Jetzt sein. Ich schaue auf den Schlottergrad, der schon auf den ersten Metern „aussortiert“, wie die Südtiroler Bergsteiger sagen. Ein Grat, so schmal und so ausgesetzt – wem hier schon die Beine schlottern, der soll gar nicht erst weitergehen. Gerade leuchten die Zacken pink und orange und sehen fast romantisch aus. Langsam geht die Sonne unter. Und mit jedem Strahl, der hinter dem Alpenhauptkamm verschwindet, kriecht die…

  • Franziska und Felix mit ihren Fahrrädern im isländischen Hochland. Im Hintergrund Bergkulisse
    Europa,  Radfahren

    Über den Mond bis zum Meer: Mit dem Fahrrad durch Island

    Wenn Dir eisige Regentropfen wie kleine Nadeln ins Gesicht schießen, dann ist Sommer in Island. „Im Winter wäre das schließlich Schnee!“, sagte Swany erst vor ein paar Tagen zu uns. Dabei lachte sie und zuckte mit ihren schmalen Schultern. Als echte Isländerin weiß Swany zwei Dinge ganz bestimmt – und die gibt sie uns gleich an unserem ersten Tag auf der Vulkaninsel mit auf den Weg. Erstens: Schwarzer Humor ist eins der wenigen Mittel, mit dem man der isländische Kälte und dem Wind trotzen kann. Zweitens: Knallbunte Jacken bringen genug Farbe in die grauen Monate, bis sie der Frühling ablöst. Eigentlich ist gerade aber kein grauer Monat. Sondern August. Trotzdem…

  • Franziska Bär beim Trekking durch die Mongolei neben ihrem Zelt
    Asien,  Wandern

    Wo die Einsamkeit am größten ist: Zu Fuß in der Mongolei

    Mit einem Rucksack auf den Schultern, der vollbepackt halb so groß ist wie ich selbst, wütend, verzweifelt und mit Tränen in den Augen stecke ich bis zur Hüfte in einem tosenden Fluss fest. Ich stecke fest, weil die Strömung hier an der tiefsten Stelle plötzlich so stark ist, dass ich mich keinen Schritt weiter traue. Hebe ich jetzt nur einen Fuß weg vom glitschigen Steinboden, reißen mich die Wassermassen mit und mein viel zu großer Rucksack verwandelt sich plötzlich in einen Anker, der mich runter auf den glitschigen Boden zerrt und nie wieder nach oben lässt. Da bin ich mir sicher. Das Wasser strömt allerdings nicht nur mit erschreckender Wucht…